Einleitung
Ich erinnere mich noch gut an die vielen Sonntage in Omas Küche. Der Duft von frisch gebackenem Brot, geschmorten Rouladen – und vor allem das Kartoffelgratin, das immer knusprig-goldbraun aus dem Ofen kam, sobald wir Kinder ungeduldig zum Esstisch rannten. Für uns war das Gratin nicht einfach nur eine Beilage. Es war der Star – eine cremige, käsige Umarmung in Auflaufform, die jede Mahlzeit veredelt hat.
Dieses Rezept ist genau das: Omas Klassiker, der nie aus der Mode kommt. Einfach, bodenständig und mit wenigen Zutaten, aber mit so viel Geschmack, dass es auch heute noch jedes Festessen krönt. Wenn ich es heute zubereite, ist es wie eine kleine Zeitreise – mit jedem Bissen zurück an den Familientisch, zwischen Lachen, Besteckklirren und der Frage: „Darf ich noch ein Stück?“
Warum du dieses Rezept lieben wirst
Vielseitig
Ob als Beilage zu Fleischgerichten oder als Hauptgericht mit einem knackigen Salat – dieses Kartoffelgratin passt immer. Du kannst es einfach variieren und nach Belieben verfeinern, ohne den traditionellen Charakter zu verlieren.
Budgetfreundlich
Kartoffeln, Milch, Käse und etwas Muskat – das sind alles Zutaten, die man meist zu Hause hat. Du brauchst keine ausgefallenen Produkte und zauberst trotzdem ein Gericht, das nach Sonntagsküche schmeckt.
Zutaten für das Rezept
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1 kg festkochende Kartoffeln
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250 ml Milch
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250 ml Sahne
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1 Knoblauchzehe
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150 g geriebener Käse (z. B. Emmentaler oder Gouda)
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1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
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Salz und Pfeffer nach Geschmack
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Butter zum Einfetten der Form
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Optional: 1 TL Stärke für eine besonders cremige Bindung
Wie man dieses Rezept zubereitet
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Vorbereitung der Kartoffeln
Zuerst schälst du die Kartoffeln. Danach schneidest du sie in sehr dünne Scheiben – etwa zwei bis drei Millimeter dick. Am besten gelingt das mit einer Küchenreibe oder einem Gemüsehobel. Je gleichmäßiger die Scheiben sind, desto gleichmäßiger garen sie später im Ofen.
2. Form vorbereiten
Fette eine mittelgroße Auflaufform mit Butter ein. Reibe anschließend die Knoblauchzehe an der Innenwand der Form – das gibt ein feines Aroma, ohne zu aufdringlich zu sein.
3. Schichten der Kartoffeln
Lege die Kartoffelscheiben fächerartig in die Auflaufform. Du kannst sie entweder in mehreren Schichten verteilen oder gleichmäßig nebeneinander legen – je nachdem, wie du dein Gratin am liebsten magst. Streue jede Schicht leicht mit Salz, Pfeffer und ein wenig Muskatnuss. Wer mag, kann auch etwas Käse zwischen die Schichten geben.
4. Milch-Sahne-Mischung zubereiten
Vermische die Milch mit der Sahne in einem Topf. Erhitze die Mischung leicht, aber bringe sie nicht zum Kochen. Wer es besonders cremig mag, kann einen Teelöffel Speisestärke einrühren. Damit wird die Sauce später schön sämig.
5. Aufgießen und backen
Gieße die warme Milch-Sahne-Mischung gleichmäßig über die Kartoffeln, sodass alles gut bedeckt ist. Streue dann den geriebenen Käse großzügig darüber. Falls du es besonders knusprig magst, verwende eine Mischung aus zwei Käsesorten – z. B. Emmentaler und etwas Parmesan für extra Würze.
6. Backzeit und Temperatur
Heize den Ofen auf 180 °C Umluft (200 °C Ober-/Unterhitze) vor. Backe das Gratin auf der mittleren Schiene für etwa 50–60 Minuten. Die genaue Zeit hängt von der Dicke deiner Kartoffelscheiben ab. Das Gratin ist fertig, wenn die Oberfläche goldbraun ist und sich ein Messer ohne Widerstand durch die Kartoffeln schieben lässt.
7. Kurz ruhen lassen
Nimm die Form aus dem Ofen und lasse das Gratin etwa fünf bis zehn Minuten ruhen. So setzen sich die Schichten etwas und das Servieren gelingt leichter.
Schnell und einfach
Obwohl das Gratin etwas Zeit im Ofen braucht, ist die Vorbereitung unkompliziert. Die meiste Arbeit übernimmt der Backofen. In unter 20 Minuten ist alles vorbereitet – und dann brauchst du nur noch zu warten, bis sich der köstliche Duft in der Küche ausbreitet.
Anpassbar
Du kannst dem Gratin nach Belieben deine persönliche Note verleihen. Zum Beispiel mit fein gehackten Frühlingszwiebeln, etwas Knollensellerie in feinen Scheiben oder einem Hauch Rosmarin. Auch mit einem Löffel Frischkäse in der Sahne-Mischung wird es herrlich cremig.
Perfekt für Gäste
Dieses Gericht ist ein echter Publikumsliebling – und das ganz ohne Stress. Du kannst es vorbereiten und einfach vor dem Servieren in den Ofen schieben. Es sieht toll aus, schmeckt fantastisch und passt zu fast allem: Rinderbraten, Hähnchenschinken, Gemüsepfanne oder sogar solo mit Salat.
FAQs (Häufig gestellte Fragen)
Kann ich das Gratin im Voraus zubereiten?
Ja, das geht wunderbar. Du kannst das Gratin komplett fertig backen und später im Ofen wieder aufwärmen. Am besten mit etwas zusätzlicher Sahne oder Milch beträufeln, damit es nicht austrocknet. Alternativ kannst du es auch vorbereiten und roh im Kühlschrank lagern – aber achte darauf, es spätestens am nächsten Tag zu backen.
Welche Kartoffelsorte ist am besten geeignet?
Für Gratin empfehlen sich festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln. Sie behalten ihre Form beim Garen und werden schön zart, ohne zu zerfallen. Mehligkochende Kartoffeln sind eher ungeeignet, da sie schnell matschig werden.
Kann ich das Gratin ohne Käse zubereiten?
Ja, das ist möglich. Auch ohne Käse wird das Gratin lecker cremig. In dem Fall kannst du die Sahne-Milch-Mischung etwas stärker würzen – z. B. mit Muskat, Knoblauch oder auch einem Hauch Paprika.
Wie lagere ich Reste richtig?
Übrig gebliebenes Gratin lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren. Am besten in einer luftdichten Dose oder mit Frischhaltefolie abgedeckt. Innerhalb von zwei Tagen verbrauchen. Zum Aufwärmen in der Mikrowelle oder bei 150 °C im Ofen erhitzen.
Kann ich das Gericht auch einfrieren?
Ja, allerdings mit kleinen Einschränkungen. Die Konsistenz der Kartoffeln verändert sich leicht beim Einfrieren. Am besten funktioniert das Einfrieren bei bereits gebackenem Gratin. Nach dem Auftauen langsam im Ofen aufwärmen und ggf. mit etwas Flüssigkeit auffrischen.